Kreide Tafel Weiterbildung

Ausbildung / Weiterbildung / Fortbildung / Umschulung – was ist das Richtige für Sie?

Man lernt nie aus. Nicht im Privaten und schon gar nicht im Beruf. Die technischen Fortschritte und wissenschaftlichen oder pharmazeutischen Entwicklungen machen es möglich, dass das Neue, was wir gestern gelernt haben, morgen schon wieder alt und überholt ist.

Um nicht hinterherzulaufen und auf dem neusten Stand zu bleiben, aber auch um sich selbst beruflich weiterzuentwickeln und die nächsten Karrierechancen zu ermöglichen, lohnt es sich, in die eigene Bildung und Qualifizierung zu investieren. Wege gibt es viele. Für jede Art der Wissenserweiterung gibt es verschiedene Anbieter und Fortbildungsmöglichkeiten. Aber was genau ist der Unterschied zwischen Fortbildung, Ausbildung, Weiterbildung, Studium und Umschulung? Und wann lohnt sich welche Methode für Sie?

Wir geben Ihnen einen Überblick über die bekannten Bildungswege.

Ausbildung

Als Ausbildung bezeichnet man im Allgemeinen die berufliche Erstausbildung.

Jede dieser Ausbildungsformen bereit Auszubildende auf ein Berufsfeld vor. Die Vermittlung von fachlichen Fähigkeiten und Kenntnissen erfolgt im geordneten Rahmen, Aufbau und Inhalte sind staatlich geregelt. 

Die berufliche Ausbildung begrenzt sich nicht nur auf schulische oder duale Berufsausbildung, sondern betrifft ebenso akademische Bildungswege, also das Studium an Universitäten, Hochschulen und Berufsakademien.

Schulische oder duale Ausbildungen richten sich jeweils nach einer Ausbildungsordnung, die einen Ausbildungsrahmenplan beinhaltet. Weiterhin gelten die Schulgesetze der Bundesländer.

Weiterbildung

Zu Weiterbildungen zählen Lehrgänge und Bildungsangebote zur individuellen Wissenserweiterung der Teilnehmenden. Ziel ist die Spezialisierung vorhandener Berufsqualifikationen, um tiefere Fähigkeiten für einen Beruf zu erlernen und spezifische Qualifikationen in einzelnen Bereichen zu erhalten.

Orte und Organisatoren für Weiterbildungen gibt es viele. Das können Hochschulen und private (Weiter-) Bildungseinrichtungen sein. Auch für das Erlangen von Facharzttiteln müssen Weiterbildungen belegt werden.

In der Regel erhalten Teilnehmende nach Abschluss der Maßnahme ein Zertifikat oder eine Teilnahmebescheinigung. Sowohl Präsenz- als auch Onlinekurse können gewählt werden. Weiterbildungsangebote können in Vollzeit oder neben dem aktuellen Beruf belegt werden.

Der Lehrgang zum Medizinprodukteberater nach § 83 MPDG ist eine Weiterbildung, für die Sie eine Schulung belegen müssen. In der Regel ist dies eine Tagesveranstaltung. Es gibt Kurse vor Ort aber auch solche, die Sie online belegen können, um Ihr Zertifikat zu erlangen.

Fortbildung

Fortbildungen dauern in der Regel kürzer als andere Bildungsmaßnahmen, aber länger als Weiterbildungen. Sie dienen dazu, vorhandenes Wissen und berufliche Fähigkeiten zu erhalten, zu erweitern und entsprechend der technischen oder fachlichen Entwicklungen zu aktualisieren. Für berufliche Fortbildungen eignen sich kurze Schulungen, die nur einige Stunden dauern oder Tagesveranstaltungen. So lassen Sie sich gut in den Berufsalltag eingliedern, ohne dass eine lange Abwesenheit nötig wird.

Zu länger dauernden Fortbildungen zählen aber auch Abschlüsse wie der Fachwirt oder Industriemeister, die einen beruflichen Aufstieg in eine höhere Führungsebene zum Ziel haben. Hier werden Lehrgänge besucht, in Präsenz oder bei Onlineveranstaltungen. Erfolgreich abgeschlossen sind solche Maßnahmen nach der bestandenen Prüfung.

Der Lehrgang zum Pharmareferenten zählt ebenfalls in diese Kategorie. In Vollzeit planen Sie sechs Monate für die Fortbildung ein. Nebenberuflich dauert es etwa ein Jahr, bis Sie sich Geprüfter Pharmareferent nennen können.

Auch Fortbildungen sind im Berufsbildungsgesetz (BBiG) geregelt.

Umschulung

Anders als die bisherigen Bildungsmaßnahmen zur Wissensvertiefung und –erweiterung dient eine Umschulung dazu, einen anderen als den bisher ausgeübten Beruf zu erlernen. Mit erfolgreichem Umsetzen der Umschulung hält man einen zweiten staatlich anerkannten Berufsabschluss in Händen.

Im Unterschied zur Erstausbildung kann hier die Ausbildungsdauer um ein Drittel verkürzt werden, da bereits Grundlagen und berufliche Kenntnisse vorhanden sind. Auch für Umschulungen greift das Ausbildungsgesetz und die einheitlichen Ausbildungsordnungen.

Welche Bildungsmaßnahme ich die Richtige?

Welche Maßnahme für Sie ganz individuell die beste ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Die Entscheidung ist abhängig von Ihrem Werdegang und natürlich von Ihren Zielen und Wünschen. Gleichzeitig spielt die zeitliche Planung und die Kostengrenze eine Rolle.

In jedem Falle schaffen Sie sich zusätzliche Möglichkeiten und Perspektiven, wenn Sie Ihr Wissen und Ihre beruflichen Kompetenzen ausbauen. Wie viel Zeit, Aufwand und Geld können und wollen Sie investieren?

Neben den Preisen für die Seminare müssen Sie Fahrt- und ggf. Übernachtungskosten und Prüfungsgebühren mit einplanen.

Viele Unternehmen unterstützen die Mitarbeitenden bei dem Wunsch, sich und ihr Wissen weiterzuentwickeln. Sprechen Sie mit Ihrem Arbeitgeber, denn es ist im Sinne des Unternehmens, bestens ausgebildete Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu halten und in sie zu investieren.

Wenn Sie selbst die Kosten für Ihre Weiterbildungsmaßnahmen tragen, können Sie diese als Werbungskosten steuerlich geltend gemacht werden, sofern sie Ihre beruflichen Kenntnisse erweitern und Ihrem Karriereweg dienen. Es muss allerdings einen Bezug zu Ihrer ausgeübten Tätigkeit geben.

Fakt ist, es lohnt sich, sich weiterzubilden. Wenn Sie auf dem neuesten Stand bleiben und sich selbst weiterentwickeln möchten, dann investieren Sie in Ihre Bildung.